Wenn in Kundengesprächen die Rede auf Laminat-Segel kommt, hören wir häufig den Satz: „Ich bin ja kein Regattasegler!“ Und es stimmt natürlich, dass Laminate eine höhere Performance aufweisen als ein herkömmliches Dacron-Segel. Doch was ist mit der Performance eins Segels eigentlich gemeint? Eine höhere Performance bedeutet nicht einfach, dass mein Schiff drei Knoten schneller segelt. Der Begriff Performance umfasst weit mehr Aspekte als die Geschwindigkeit.
Ein Dacron-Segel verändert über den Lauf der Jahre sein Profil. Die Profiltiefe wandert weiter nach hinten und es wird allgemein „sackiger“. Das liegt daran, dass Dacron ein gewebtes Tuch ist, welches Webhohlräume besitzt, auch wenn wir diese nicht sehen können. Unter Last fangen diese an zu arbeiten und sich zu verändern, weswegen ein Dacron-Segel über seine Lebensspanne hinweg immer mehr an Eigenstabilität verliert. In diesem Sinne spricht man von einer mechanischen Lebensdauer des Segels (d.h. die Zeit, bis das Segel reißt oder Schaden am Material nimmt) und von der Profiltreue eines Segels.
Das Laminat-Segel weist keine Webhohlräume auf, die im Verlauf eines Segellebens im beschriebenen Sinne zu „arbeiten“ beginnen und das Profil des Segels verändern. Aus diesem Grund wird die Performance-Kurve eines Laminat-Segels über einen längeren Zeitraum gemessen immer höher sein als die eines Dacron-Segels. Der Nachteil von Laminat-Segeln ist jedoch, dass sie ein Stück weit empfindlicher sind: Der meist als Trägerfolie verwendete Mylar-Film reagiert empfindlich auf mechanische Belastung (z.B. Scheuerstellen und Knicke). Um dem entgegenzuwirken und die Laminate besser vor mechanischer Belastung zu schützen, haben Tuchhersteller ein Verfahren entwickelt, bei dem beidseitig eine dünne Gewebeschicht auf das Laminat aufgebracht wird. Solche Laminate finden wir heutzutage unter den sogenannten Cruising-Laminaten. Dank des Taffetta-Gewebes verbinden sie die Profiltreue der Foliensegel ein Stück weit mit den mechanischen Eigenschaften des Dacron-Segels.
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